SÈMACORDES
Kammerjazz mit französischem Charme
Marie Séférian - Komposition/Gesang
Clara Abou - Geige
Pauline Dangleterre - Geige
Loïc Douroux - Bratsche
Emile Bernard - Violoncello
Tim Kleinsorge - Kontrabass
Javier Reyes - Schlagzeug
Manche Menschen haben das Glück, gleich mehrere Talente in die Wiege gelegt zu bekommen. Bei Marie Séférian sind es künstlerische Kreativität und eine grundsätzliche Offenheit, die über viele vermeintliche oder tatsächliche Grenzen hinweg reicht. Einen starken Ausdruck findet beides in SÉMACORDES, dem jüngsten Ensemble der deutsch-französischen Sängerin und Komponistin. Es vereint Séférians in Berlin ansässige Jazzrhythmusgruppe mit dem Pariser Streichquartett Equinoxe.
Zum 50. Jubiläum des Elysée-Friedensvertrages 2013 gegründet, ist das Septett für Marie Séférian in mehrfacher Hinsicht eine Herzensangelegenheit. Aus einem französisch-deutschem Elternhaus stammend, in dem beide Eltern klassiche Musiker sind, ist die gebürtige Münsteranerin in vielerlei Hinsicht geprägt worden. Zwischen den Kulturen, aber auch den unterschiedlichen Musikrichtungen zu changieren, war der Grundgedanke dieser außergewöhnlichen Besetzung. Streicher und Stimme Eins werden zu lassen, ist sicherlich auch aus dem langjährigem Geigenspiel Séférians entsprungen.
Gleichberechtigung der einzelnen Instrumente schwebte Séférian beim Komponieren vor, eine Ästhetik von Balance, die die Musik des Ensembels SÉMACORDES prägt. Verspielte Melodiebögen und ausgeklügelte Arrangements, zerbrechliche Passagen und Grooves, darüber eine strahlende sowie variable Stimme verschlingen sich zu Stücken mit Geist und Charme. Die Klangfarben des Septetts variieren zwischen Pastell und Kraftvoll und kreieren nuancierte, intensive Atmosphären.
Für die Texte der Kompositionen bediente sich Séférian bei den Dichtern und Denkern des 19. Jahrhunderts: Emiliy Dickinson, Victor Hugo und W.C. Williams beginnen bei SÉMACORDES zu klingen. Der Tiefgang und die Ernsthaftigkeit werden hier immer wieder gekonnt durch Ironie und Witz aufgebrochen.
Es ist diese Lust, neue Wege abseits ausgetretener Pfade zu gehen, die untrennbar zu Marie Séférians Charakter gehört und die sie elegant und gekonnt in ihrem Septett einbaut. Ein Ensemble, welches nicht nur die kulturelle Brücke von Frankreich zu Deutschland schlägt, sondern auch die musikalische Verbindung vom Jazz zur Klassik herstellt.
Musik, die eine kulturelle Komposition ist und jeden Musikliebhaber einlädt, auf Entdeckungsreise zu gehen.