Dietmar Osterburg Trio
Jazzgitarre in Trioformation
Dietmar Osterburg - Gitarre
Abdré Neygenfind - Bass
Eddie Flipp - Schlagzeug
Es gibt kaum hochrangige Jazzgitarristen, die die Trio-Formation nicht ihre Traumbesetzung nennen würden. Aber weil solch eine Besetzung mit der Interaktion steht und fällt, gehört sie auch, speziell für Gitarristen, zu den heikelsten. Denn obwohl sie wie auf dem Objektträger Rhythmus und Melodie/Harmonie pur und zwischen beiden Polen den Bass als vermittelnde Instanz bietet, verbergen sich just da auch eine Menge Fallgruben: Im Trio gibt es rein nichts zu verstecken. Wer Trio wagt, ist so exponiert wie nicht einmal in Solo oder Duo. Bluffen, Pfuschen, Blenden –das alles gibt es nicht.
Das Dietmar Osterburg Trio, das in unveränderter Besetzung seit 2005 spielt, ist, was man treffend ein Dream Team nennt, ein fesselndes Dreigestirn von bester Chemie, in dem eine Menge mehr "los ist" als in Top-Trios mit noch klassisch-abgrenzender Rollenverteilung. Bassist André Neygenfind und Schlagzeuger Eddie Filipp sind weit mehr als eine konventionelle Rhythmusgruppe - ein veritables Kraftwerk unerschöpflicher Aktivität und Kreativität, das den Gitarristen über die volle Distanz bestens darin unterstützt, modernen Mainstream zu produzieren, der viel moderner ist, als er Mainstream ist. Dietmars meisterhafte Mischtechnik verwebt Akkorde und Melodiebögen zu auf- und erregenden Ereignissen, wie man sie auf der Gitarre höchst selten zu hören bekommt. Alle drei gemeinsam bieten eine hinreißende Fülle von Auswegen aus dem Prokrustesbett vorfabrizierter Mainstream-Muster, -Formeln und -Abläufe. Und verweigern sich dennoch nicht dem musikalischen Diesseits, dem Konsens, der Verbindlichkeit, der Freude am Kommunizieren.